Der Goldpreis im freien Fall
Bisher war die Sache ganz einfach: Kapitalanlagen wie Aktien oder Optionen galten als unsicher, vor ihnen wurde immer wieder aufgrund der hohen Verlustrisiken gewarnt. Anders die physischen Anlagen wie etwa Immobilien oder auch Edelmetalle. Sie galten als die „Retter in der Not“, als Anlagemodelle, die auch in Krisenzeiten stets zuverlässige Renditen versprachen.
Insbesondere Gold erwies sich dabei als Fels in der Brandung. Doch damit könnte es jetzt vorbei sein, denn der Goldpreis befindet sich seit einigen Wochen nahezu im freien Fall. Konkret: Verluste wie im laufenden Quartal gab es zuletzt vor mehr als 90 Jahren. Doch woran liegt das, und was kann der Anleger jetzt tun?
Experten führen gleich mehrere Gründe für das Abrutschen des Goldpreises an. So habe etwa das Abflauen der Geldschwemme durch die US-Notenbank dafür gesorgt, dass der Preis für die Feinunze Gold z. B. an der Londoner Börse unter einen starken Verkaufsdruck geriet. Die darauf folgenden Verkäufe sorgten für den entsprechenden Kurseinbruch.
Ein weiterer Grund für den Preisverfall beim Gold: Die USA veröffentlichten kürzlich ihre neuen Konjunkturdaten. Und diese fielen dieses Mal sehr stark aus. Der Effekt ließ nicht lange auf sich warten – ein starker Anstieg des US-Dollars war die unmittelbare Folge. Insgesamt lässt sich in den USA beobachten, dass sich sowohl der Immobilienmarkt als auch der allgemeine Handel in großen Schritten von der Rezession erholen. Die Verbraucher sind Umfragen zufolge wieder positiv gestimmt, und auch die Unternehmen investieren wieder kräftig in die Zukunft.
Das Ergebnis dieser Entwicklungen: Der Goldpreis befindet sich derzeit auf dem tiefsten Stand seit September 2010. Er verlor im ersten Quartal 2013 insgesamt 22 Prozent seines Wertes. Wann diese Talfahrt gestoppt werden kann, steht derzeit noch in den Sternen.
Juni 2013
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